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Wo es um Menschenleben oder hohe Geldbeträge geht, wird oft alles getan um eine möglichst hohe Ausfallsicherheit zu erreichen. 100%ige Sicherheit ist freilich nirgends zu erreichen, doch kann die Art und der Umfang der Vorsorge für das Leben im Alter bei den meisten Menschen nur als leichtsinnig bis fahrlässig bezeichnet werden. Der Rentenrechner wird bei den meisten erhebliche Versorgungslücken offenbaren.

Gesetzliche Altersvorsorge

Wer sich einmal genau mit dem Prinzip der staatlichen Rente auseinander gesetzt hat, kann nur noch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das System der gesetzlichen Altersvorsorge ist ein Umlageverfahren. Es wirtschaftet somit direkt von der Hand in den Mund und schleppt auch noch einen gewaltigen Verwaltungsapparat mit sich. Es wird nichts gespart, an- oder zurückgelegt. Mit der zwangsweisen Teilnahme im gesetzlichen Rentensystem hat der spätere Rentenempfänger damit nur einen Anspruch auf eine Beteiligung an den aktuellen Einnahmen des Rentensystems – nicht jedoch an einer kompletten Rückzahlung seiner Beiträge. Bei einer zu erwartenden rückläufigen Entwicklung der Menge der Beitragszahler bleibt also ein einfacher aber schockierender Fakt übrig: die staatliche Rente wird in Zukunft bestenfalls für eine Grundversorgung am Existenzminimum ausreichen. Auch wenn es manch einem weh tun mag: beginnen Sie so früh wie möglich mit dem Aufbau einer Vermögensstruktur zur privaten Altersvorsorge.

Private Altersvorsorge

Auf die Eingangs beschriebene Ausfallsicherheit sollte beim Vermögensaufbau größten Wert gelegt werden. Nichts kann fatalere Folgen haben als alles auf die eine falsche Karte zu setzen. Die private Altersvorsorge sollte sich daher mindestens auf 2, besser auf 3 tragfähige Säulen stützen:

Staatlich geförderte private Altersvorsorge

Riester-Rente und Rürup-Rente bieten gegenüber anderen Formen der Altersvorsorge einzigartige Vorteile: neben den hohen staatlichen Subventionen in Form von Zuschüssen und Steuervorteilen sind sie außerdem vor Pfändung und Vermögensanrechnung bei Arbeitslosigkeit geschützt!

Immobilien

Als “Rente in Stein” stellt sich Wohneigentum als eigene Form der Altersvorsorge dar. Mit ihr ist es möglich dem Teufelskreis aus immer geringeren gesetzlichen Renten und steigenden Mieten zu entgehen. Schon seit jeher sind Immobilien Sinnbild des Wohlstands. An den richtigen Standorten bieten sie dauerhaften Werterhalt, Schutz vor Inflation und hohe Lebensqualität. Die gesparten Mietausgaben müssen zudem nicht wie andere Einkünfte versteuert werden. Das schafft Sicherheit und hohe finanzielle Freiheit. Wer ein Eigenheim als Altersvorsorge in Betracht zieht, sollte möglichst früh zu einer Entscheidung gelangen – nur wenn die Immobilie bei Renteneintritt schuldenfrei ist, kann sie zur Alterssicherheit beitragen.
Wer berufsbedingt flexibel bleiben muss, kann ein Investment in Immobilienaktien, Immobilienfonds oder anderen Immobilienanlagen wie z.B. “Reits” in Erwägung ziehen.

Aktien, Fonds und Aktienfond-Sparpläne

Mit einer Aktie erwirbt der Inhaber ein bestimmtes Anteilsrecht an einer Aktiengesellschaft. Der Preis für die Aktie wird durch Angebot und Nachfrage an den Börsen festgelegt. Langfristig sind Aktien die bei weitem renditestärkste Form der Vermögensanlage. Hohen Renditechancen stehen aber auch immer hohe Risiken gegenüber. Selbst bei den größten und renomiertesten Unternehmen kann es in sehr kurzer Zeit zu hohen Kursverlusten kommen.
Ein Investment in einzelne Aktien sollte daher wohl überlegt und gut geplant sein. Der lange Anlagehorizont bei der Altersvorsorge von 20 bis 40 Jahren kann zwar so manchen Patzer ausgleichen, jedoch fällt es selbst Spezialisten schwer, sichere und konkrete Aussagen über die langfristige Entwicklung eines Unternehmens zu treffen.
Zur Altersvorsorge sind daher Vermögensanlagen mit einer breiten Risikostreuung zu bevorzugen. Mit Aktienfonds ist es möglich in bestimmte Länder, Regionen, Branchen, Indizes oder andere ausgewählte Faktoren zu investieren. Kombiniert mit einem Sparplan erfolgt der Kauf der Fondsanteile kontinuierlich über einen langen Zeitraum. Somit werden wiederrum Kursschwankungen ausgeglichen. Bei niedrigen Kursen können entsprechend mehr und bei hohen Kursen weniger Anteile erworben werden. Auch die schwierige Entscheidung des Kaufzeitpunkts entfällt.
Mit zunehmendem Alter sollte das Vermögen jedoch immer weiter in risikoärmere Anlageformen umgeschichtet werden. Nach der durch Börsenguru André Kostolany geprägten Formel “100 – Lebensalter = Kapitalanteil” kann ein 30-jähriger bis zu 70% seines Vermögens in Aktien investieren. Bei einem 65 Jährigen sind es nur noch 35%. Der Hintergrund ist simpel: je weniger Lebenszeit einem verbleibt, desto schwieriger wird es eine mögliche Flaute zu diesem Zeitpunkt noch auszusitzen.